Bewegung ist ein wichtiger Bestandteil in der Entwicklung von Kindern. Von Geburt an erfahren sie sich und ihre Umwelt durch Bewegung. Dadurch, dass Kinder ihre Fähigkeiten in der Bewegung erweitern, erweitern sie ihre Möglichkeiten, sich in allen Bereichen der Persönlichkeit (Selbstkonzept, Selbstkompetenz, Materialkompetenz) weiter zu entwickeln.
Unser Konzept basiert auf der Ganzheitlichkeit der Entwicklung der Persönlichkeit des Kindes. Weil Bewegung dabei eine besonders wichtige Rolle einnimmt, bildete die Bewegungserziehung auch bisher einen Schwerpunkt in unserem Konzept. Die Zertifizierung zum Bewegungskindergarten unterstreicht unsere Auffassung und führt zu einer noch qualifizierteren Bewegungspädagogik. Zudem zeigt sie der Öffentlichkeit, dass unsere Einrichtung der Bewegung in der Entwicklung eine besonders wichtige Rolle bemisst.
Beispiele:
- Mathematische Grunderfahrungen durch Raumerlebnisse (messen mit dem eigenen Körper)
- Sprache: Rhythmus und Sprachmelodie durch Hüpf- und Tanzspiele (Enge Verknüpfung mit Wahrnehmung und Ausdruck)
Raumgestaltung
In der Raumgestaltung spiegelt sich die Aufforderung zur Bewegung wieder. Alle Räume sind zweckdienstlich eingerichtet, bieten aber Veränderungsmöglichkeiten, die zum Teil von den Kindern selbst vorgenommen werden können, damit Platz für Bewegungssequenzen geschaffen wird. Vorrichtungen in den Gruppenräumen bieten die Möglichkeit, auch außerhalb des speziellen Bewegungsraumes zu schaukeln, zu schwingen und zu klettern.
Wir wollen keine künstliche Welt schaffen, sondern die gegebenen Möglichkeiten nutzen. Das gilt vor allem für die Gestaltung des Außengeländes. Dabei nehmen wir auf der einen Seite Rücksicht auf die Fähigkeiten der unter dreijährigen, bieten auf der anderen Seite den älteren Kindern höhere Anforderungen, sich auszuprobieren (z.B. auf Bäume klettern).
Zusätzlich zu speziellen Turngeräten verwenden wir vor allem Alltagsmateralien, um den Kindern Bewegungsanreize und –erfahrungen anzubieten.
Situative Bewegungsgelegenheiten
Während der gesamten Freispielzeit haben die Kinder Gelegenheit, sowohl in den Gruppenräumen als auch auf dem Außengelände verschiedene Bewegungsmöglichkeiten zu nutzen und in ihr Spiel einzubeziehen. Dazu gehört auch, dass vor allem den älteren Kindern der Bewegungsraum (Turnhalle) frei zur Verfügung steht. Klettergerüst, Matten, Schaumstoffklötze und Tücher können uneingeschränkt genutzt werden. Auf Wunsch der Kinder oder als Impuls können andere Materialien hinzu geholt werden.
Strukturierte Bewegungsangebote
Für jede Altersstufe bieten wir in Kleingruppen einmal wöchentlich spezielle Bewegungsstunden an. Dabei führen wir je nach Alter und Fähigkeiten gezielt Übungen durch. Gymnastisches Training, Atem- und Stimmübungen, Wahrnehmungsspiele, Entspannung, Stärkung der Muskulatur sowie Geschicklichkeits- und Gleichgewichtsschulung fördern nicht nur die körperliche sondern auch die geistige Entwicklung. Bekannte Kleingeräte wie Tücher, Bälle, Seile und Reifen kommen ebenso zum Einsatz wie Alltagsmaterialien z.B. Zeitungen, Handtücher, Schwämme oder Stühle.
Wir ermuntern die Kinder dazu, ihre eigenen Fähigkeiten zu erproben und zu erweitern. Sie sollen sich selbst trauen und ihr Können einschätzen lernen. Die eigene Körperwahrnehmung steht im Vordergrund. Wichtig ist aber auch die gegenseitige Unterstützung. Das alles geschieht in Einzel- und Partnerübungen, in Spielen, Wettspielen und in Übungen für die ganze Gruppe.
Die Nutzung der Schulsporthalle und der Sportplätze des SV Leuscheid erweitern unsere Möglichkeiten vor allem für die Regelgruppe.
Eine Besonderheit auch für die Bewegungserfahrungen der Kinder bieten unsere Waldzeiten, auf die im folgenden Kapitel näher eingegangen wird.
Einbeziehung der Eltern
Elternabende haben Bewegung und Wahrnehmung regelmäßig zum Inhalt, auch deren Zusammenhang mit anderen Themen.
Gerne beziehen wir Eltern ein, die sich mit speziellen Bewegungsangeboten in die pädagogische Arbeit einbringen möchten.
Die Möglichkeit zu gemeinsamen Aktivitäten wird gegeben.
Trägeraufgaben
Der Träger der Einrichtung nimmt die Kosten für regelmäßige Fortbildungen im Zusammenhang mit der Weiterführung der Zertifizierung im Gesamtetat auf und ermöglicht den pädagogischen Kräften die Teilnahme durch Freizeitausgleich.